Programm

10 Uhr: Begrüßung und Einführung

Prof. Dr. Stefan Morent

11 Uhr: Workshop

Digitale Edition

Dr. Dennis Ried
Detmold Paderborn


— Mittagspause —


14 Uhr: Workshop

Es ist, was messbar ist?

Zum Erkenntnisgewinn durch digitale Messmethoden in der musikwissenschaftlichen Interpretationsforschung
Frithjof Vollmer M. A.
Stuttgart

Spätestens seit der Einführung der Software Sonic Visualiser (2007) nehmen bildgebende Methoden bei der Arbeit mit Tondokumenten eine zunehmende Rolle für die Interpretations- und Performanceforschung ein: So ermöglicht eine Waveform-Darstellung oder die zeitdiskrete „Zerlegung“ musikalischer Aufführungen in ihre Frequenzbestandteile mithilfe von Spektrogrammen etwa die Durchführung von detaillierten Mikroanalysen musikalischer Gestaltung, oder – insbesondere bei älteren Tondokumenten – in begrenztem Maße auch Differenzierungen zwischen aufnahmetechnologisch bedingten Elementen (z. B. Geräuschhaftigkeit, Frequenzgang) und solchen, die tatsächliche Interpretationspraxis widerspiegeln.

Aber: In welchem Verhältnis stehen Erkenntnisinteresse und Erkenntnis, wenn der forscherische Fokus nicht mehr (nur) auf dem Hören der Tondokumente, sondern vor allem auf dem Betrachten und Vermessen ihrer digitalen Transformationen liegt? Unterliegen Messungen zu musikalischer Expressivität einer „self-fulfilling prophecy“ – es ist, was messbar ist? Am Beispiel etwa für Zeit- und Tempomessungen: Ab wann wird eine (messtechnisch feststellbare) Fluktuation wirklich auch ästhetisch relevant?

Der kurze Beitrag reflektiert am Beispiel von Erfahrungen bei der digitalen „Vermessung“ von 58 Tondokumenten zu Beethovens Violinkonzert op. 61 aus den Jahren 1912–1956 uneindeutige Ergebnisse, die der Übersetzung in den digitalen Raum geschuldet sein könnten. Hiervon ausgehend soll danach gefragt werden, welcher Motivation der Einsatz digitaler Verfahren in der Interpretationsforschung folgt und wie diese methodisch strukturiert sein müssten; wann sie einerseits eine sinnvolle Ergänzung zu bewährten Methoden darstellen und andererseits der Gefahr des bloßen Selbstzwecks ausgesetzt sind.

Download Sonic Visualiser

Beispiel-Dateien

16 Uhr: Vortrag

Digital Humanities studieren

Dr. Fabian Schwabe